Der Alte Elbtunnel – mit offiziellem Namen „St. Pauli Elbtunnel“ – verbindet seit über einem Jahrhundert das gleichnamige Arbeiterviertel und die Landungsbrücken mit dem Hafengebiet Steinwerder auf der anderen Seite. Als er 1911 eröffnet wurde, war der Tunnel eine spektakuläre Sensation und eine Meisterleistung der Technik. Heute ist er längst Hamburger Wahrzeichen, eine beliebte Touristenattraktion und steht unter Denkmalschutz.
Als erste Flussuntertunnelung Europas war der 426 Meter lange Alte Elbtunnel Anfang des letzten Jahrhunderts weit über Hamburgs Grenzen hinaus ein Medienereignis. Gebaut als unkomplizierter Verbindungsweg für die vielen Haften- und Werftarbeiter zwischen beiden Elbseiten, erleichterte er vielen Menschen den täglichen Weg zur Arbeit, da die Hafenfähren den großen Ansturm nicht mehr bewältigen konnten.
Zwar ist der der Alte Elbtunnel nach dem Bau des „neuen“ Elbtunnels in den siebziger Jahren und mehreren neuen Brückenbauten nicht mehr so relevant wie einst, aber er ist immer weit davon entfernt, ein verstaubtes Denkmal zu sein. Er wird heute noch fast genauso gern und oft durchquert wie bei seiner Entstehung. Täglich nutzen ihn unzählige Fußgänger, Rad- und Autofahrer als Abkürzung unter der Elbe hindurch und für viele Hamburger gehört er immer noch zum täglichen Arbeitsweg. Vor allem: Der Eintritt zum Alten Elbtunnel ist für Fußgänger und Radfahrer jederzeit kostenfrei! Lediglich Autofahrer bezahlen zwei Euro, um den Tunnel nutzen zu dürfen.
Hamburgs unterirdische Attraktion
Schon das Eingangsgebäude mit seinem markanten Kuppeldach am Hamburger Hafen ist beeindruckend. Von dort aus geht es fast 24 Meter hinab in die Tiefe, entweder zu Fuß oder mit einem der vier großen Eisenfahrstühle. Die gewölbten, mit Reliefs geschmückten, gekachelten Röhren vermitteln eine ganz besondere Atmosphäre, an die kein neumodischer Tunnel heran kommt. Trotz der teilweisen Zerstörung durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg sind heute immer noch viele der maritimen Motive erhalten und Fische, Seesterne, Aale, Robben und Muscheln zieren hier die Wände.
Besonders schön: Nach einem Spaziergang durch den Tunnel, lässt sich von der anderen Seite aus ein traumhaftes Panorama über den Hafen genießen, inklusive Michel und der bekannten „Rickmer Rickmers“.
Heute wird das einzigartige Ambiente der Tunnelröhren auch gerne für Kunstausstellungen oder Sportereignisse genutzt, wie zum Beispiel den Elbunnel-Marathon. Außerdem ist er ein gern gebuchter Schauplatz für Fotoshootings oder Filmdreharbeiten.