Mit 34 Metern thront das monumentale Bildnis Fürst Bismarcks über dem Hamburger Hafen im Alten Elbpark in unmittelbarer Nähe zur Reeperbahn, zu den Landungsbrücken und dem Heiligengeistfeld. Das Bismarck-Denkmal, von Hamburgern liebevoll “Bissi” genannt, ist eines der eindrucksvollsten Bauwerke der Stadt. Mit seinem Schwert in der Hand schaut der erste Kanzler des geeinten Deutschen Reiches gemächlich die Elbe hinab zum Meer. 1906 fertiggestellt ist das monumentale Bauwerk im Szene Kiez St. Pauli das größte Bismarck-Denkmal weltweit. Zusammen mit dem Sockel wiegt das Monument 625 Kilogramm. Das Standbild des Reichskanzlers selbst ist ca. 15 Meter hoch, sein Schwert ist ca. 8 Meter lang.
Monumentaler Bau mit geheimnisumwobenen Höhlen
Geschaffen wurde das Bauwerk von dem Architekten Johann Emil Schaudt und dem Bildhauer Hugo Lederer. 1902 begannen nach längerer Diskussion um die Höhe, den Standort und die Kosten des Denkmals die Bauarbeiten. Die verbauten 100 Granitblöcke wurden aus dem Schwarzwald nach Hamburg transportiert. Unter dem Reichskanzler befinden sich geheimnisvolle Höhlen. Die Wände sind mit preußische-nationalen Symbolen bemalt und mit Bismarck-Zitaten versehen. Warum die Katakomben seinerzeit angelegt wurden ist allerdings heute nicht mehr bekannt.
Während des zweiten Weltkrieges wurde das Innere des Sockels zu einem Luftschutzbunker für die Bevölkerung ausgebaut, bis zu 650 Personen sollten dort Schutz finden. Die Anlagen sind allerdings heute nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich.
Heute bröckelt der Reichskanzler ein wenig
Heute ist das Bismarck-Denkmal in Hamburg dringend Sanierungsbedürftig. Eigentlich bestehen die Schäden am Denkmal bereits seit dem zweiten Weltkrieg. Jetzt hat die Stadt nach langer Diskussion für eine Sanierung entschieden und ein Berliner Architektenbüro beauftragt, diese durchzuführen. Auch die Parkanlage soll verschönert werden und eine direkte Verbindung für Fußgänger zum berühmten Park “Planten un Blomen” bekommen. Dennoch ist das Bismarck-Denkmal, das man bereits vom Hafen aus bestaunen kann, jederzeit einen Blick aus der Nähe wert. Die schiere Größe der Statue versetzt jeden Betrachter sofort ins Staunen.
Ruhiger Ort zum Verweilen
Ob nach der obligatorischen Hafenrundfahrt durch den Hafen der Freien und Hansestadt, oder nach einer langen Nacht auf der Reeperbahn, der kleine Park lädt jederzeit zum Verweilen ein. Mit Blick auf die Hafenanlagen ist die Grünanlage ein ruhiger Ort inmitten des Touristen Hotspots der Stadt. Im Frühling kann man auch immer wieder die Kraninche sehen, die im sandigen Boden einen Lebensraum gefunden haben.
Für Weinfreunde hat der Ort noch etwas ganz besonderes zu bieten: Am Südhang des Hügels befindet sich ein kleiner Weinberg. Die Ernte reicht jährlich für bis zu 50 Flaschen Wein, die den Ehrengästen der Stadt überreicht werden.