Im Jahre 1866 zählte der Hamburger Sandtorhafen bei seiner Eröffnung zu den modernsten Häfen der Welt. Bereits damals legten Frachtsegler, moderne Dampfkräne und Dampfschiffe am Sandtorkai an. Dieser Teil war das erste künstlich geschaffene Hafenbecken von Hamburg.Schon bald wurde dieser Hafenteil jedoch für die immer größer werdenden Ozeandampfer zu klein und er wurde überwiegend von den kleineren Nord- und Ostseefahrern als Umschlagplatz genutzt.
Durch die Einführung der Container wurde der Sandtorhafen für den Transport per Schiff unbedeutend. Im Jahre 1984 wurden die letzten Kaischuppen abgerissen und der Hafen war nur noch eine Industriebrache. Erst Ende der 90er Jahre erfolgten die ersten Planungen und die Konzeptentwicklung für einen Traditionsschiffhafen und eine speziell dafür passende Pontonanlage. Im Jahre 2007 wurde dann mit dem eigentlichen Bau der Anlage begonnen.
Historie trifft moderne Architektur
Besonders beeindruckend ist hier die Vereinigung der alten Elemente wie beispielsweise die älteste Kaimauer des Hafens und die verbliebenen alten Krananlagen mit der modernen Architektur der Hamburger Hafencity. Hier sind moderne Wohn- und Geschäftshäuser entstanden sowie die ebenfalls die nur wenige Schritte entfernt liegende Hamburger Elbphilharmonie.
Heute können die Besucher dieses Hafenteils am Sandtorhafen historische Schiffe besichtigen, die über eine lange Schwimmbrücke erreichbar sind. Die alten Schiffe sind in einem guten Zustand und manche sogar für eine Fahrt bereit. Oft liegt hier auch die Schaarhörn, ein mehr als 100 Jahre altes Dampfschiff, welches heute noch für Empfänge des Hamburger Senats und der Bürgerschaft zur Verfügung steht. Einige ehrenamtliche Hafenmeister kümmern sich heute um den laufenden Betrieb im diesem Teil des Hafens.
Ein Besuch lohnt sich
Die Besichtigung des Sandtorhafens ist kostenlos. Für eine kleine kulinarische Stärkung steht hier auch ein Fischbrötchen-Imbiss bereit. In diesem Abschnitt des Hamburger Hafens finden jedes Jahr große und auch kleine Events statt. Auf den Magellan-Terrassen wird dann meist eine große Bühne aufgebaut und einige Buden und Stände werden auf dem Ponton platziert. Der Besuch des Sandtorhafens lohnt sich auf jeden Fall, egal ob gerade ein Event stattfindet oder ob es nur ein gemütlicher Spaziergang werden soll. Dieser Teil des Hafens lockt Jahr für Jahr immer wieder Familien mit Kindern oder auch Alleinreisende an, die diese Sehenswürdigkeiten bestaunen möchten.