Die Konzerthalle, auch kurz Elphi genannt, ist die seit dem Jahre 2007 in der Hamburger Hafen City im Bau befindliche Konzerthalle der Stadt. Teilweise wird das neue Gebäude von der Fassade des ehemaligen Kaispeichers A umschlossen. Der Entwurf der bis zu einer Höhe von 110 Metern geplanten Konzerthalle stammt von dem Baseler Architekturbüro Herzog & de Meuron. Die Bauausführung oblag dem Baukonzern Hochtief. Finanziert wurde der Bau der Konzerthalle durch die Stadt.
Ähnlich wie der Hauptstadtflughafen Willy Brandt gilt der Bau der Elbphilharmonie wegen extremer Kostenüberschreitungen und Bauverzögerungen als Skandalobjekt der Republik. Ursprünglich war eine Bausumme von 77 Millionen Euro veranschlagt worden. Bereits bei Baubegimm im Jahre 2007 standen jedoch 114 Millionen Euro Baukosten zur Disposition. Im Dezember 2012 ging Hochtief jedoch von einer Netto-Summe von 575 Millionen Euro aus. Im Frühjahr 2013 jedoch verkündete Hamburgs Oberbürgermeister, dass der Bau den Steuerzahler wohl knapp 790 Millionen Euro kosten werde. Das Richtfest der neuen Konzerthalle fand im Mai 2010 statt, die endgültige Eröffnung 2017.
Web:
http://www.elbphilharmonie.de/
Adresse:
HamburgMusik gGmbH – Elbphilharmonie und Laeiszhalle Betriebsgesellschaft, Dammtorwall 46, 20355 Hamburg.
Ein historischer Standort
Das Konzerthaus wurde in der HafenCity direkt an der Elbe errichtet, der es seinen Namen verdankt. Bis er im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, befand sich am Standort der neuen Elbphilharmonie der Kaiserspeicher, ein Lagerhaus zwischen dem Sandtorhafen und dem Grasbrookhafen. Zu Ehren Wilhelms I. wurde er Kaiserspeicher genannt, er galt als Wahrzeichen der Stadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde an dieser Stelle der Kaispeicher nach den Plänen von Werner Kallmorgen errichtet, in dem Kakao, Tee und Tabak gelagert wurden.
Das Design des neuen Konzerthauses
Das neue Konzerthaus soll die Vergangenheit mit der Moderne vereinen. Als Sockel blieb der historische Kaispeicher vorhanden, über dem Sockel wird der Neubau errichtet. Vom Kaispeicher blieb dabei nur das Fundament und die Fassade enthalten, das Lagerhaus wurde für den Umbau vollständig entkernt.
Das Design stammt vom Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron, das auch die Planung des Olympia-Stadions in Peking übernahm, Baudienstleister ist die Hochtief AG. Insgesamt ist Gebäude 110 Meter hoch.
Der Neubau auf dem historischen Sockel des Kaispeichers besitzt eine Glasfassade mit 1096 einzelnen Glaselementen und eine geschwungene Dachform, durch seine Silhouette wird das Konzerthaus unverwechselbar. Einen beeindruckenden Effekt erzeugen die Glaselemente, weil sie mit einem individuellen Muster bedruckt und unterschiedlich gebogen sind, so dass der Himmel, die Stadt und das Wasser auf immer neue Art reflektiert werden.
Elbphilharmonie- Vielseitiges Musikangebot in drei Konzertsälen
Das musikalische Angebot des neuen Hamburger Wahrzeichens reicht von klassischer Musik der Renaissance und zeitgenössischer Musik über Kammermusik bis zu großen Chor- und Orchesteraufführungen. Auch Angebote aus Jazz und Weltmusik sind hier zu finden.
Ausgestattet ist das Konzerthaus mit drei Sälen. Der Große Konzertsaal bietet rund 2150 Gästen Platz und besitzt nach der Weinberg-Architektur ansteigende Ränge um eine zentral gelegene Bühne. Er wird hauptsächlich für Angebote der klassischen Musik genutzt. Der Kleine Saal mit 550 Sitzplätzen dient der Kammermusik und Jazzaufführungen, kann aber auch individuell für Bankette genutzt werden. Den dritten Konzertsaal bildet mit 170 Plätzen das Kaistudio, das sich im Inneren des ehemaligen Kaispeichers befindet. Neben den Konzertsälen beinhaltet die Elbphilharmonie auch ein Vier-Sterne-plus-Hotel mit 250 Zimmern, einen Gastronomiebereich und 45 private Wohneinheiten. Ein Parkhaus mit über 500 Stellplätzen befindet sich im Kaispeicher.
Ein besonderes Highlight stellt die Plaza des Konzerthauses dar. Sie ist frei zugänglich gestaltet und bietet aus 37 Metern Höhe einen einzigartigen Ausblick über die Hansestadt Hamburg und den Hafen.