Ein Museum der etwas anderen Art finden Städtetouristen in der Hamburger Speicherstadt. Das Deutsche Zollmuseum zeigt dort bizarre, außergewöhnliche, schockierende und witzige Objekte, die vom Zoll beschlagnahmt wurden sowie interessante Fakten zur Zollgeschichte.
1992 eröffnete der damalige Bundesfinanziminister Dr. Theo Waigel das Deutsche Zollmuseum in Hamburg Es ist damit die Nachfolgeeinrichtung des Berliner „Reichszollmuseums“, das im zweiten Weltkrieg vollständig zerstört wurde.
Das Gebäude in der historischen Speicherstadt, welches 1900 errichtet worden ist, beherbergte früher das Zollamt Kornhausbrücke. Dessen Aufgabe war die Einfuhrzollabfertigung für Teppiche, der Betrieb wurde jedoch sieben Jahre vor der Eröffnung des Museums eingestellt. Die Geschichte des traditionsreichen Zollamtes und die ideale Lage des Gebäudes in Hamburg waren somit die perfekte Grundlage für eine neue Ausstellung über die Arbeit des Zolls.
Auf den insgesamt 800 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden rund 1000 verschiedene Exponate gezeigt. Das Deutsche Zollmuseum selbst ist in zwei Bereiche unterteilt: Im Erdgeschoss befindet sich eine Ausstellung über den Zoll heute, das Obergeschoss veranschaulicht die Arbeit des Zolls in früheren Zeiten.
Im Erdgeschoss: Die Ausstellung „Der Zoll heute“
Dieser Themenbereich widmet sich vollständig den „Problematiken“, mit denen sich Zöllner heute beschäftigen. Themenschwerpunkte sind Produktpiraterie, Welthandel, Waffen und Rauschgift, aber auch soziale Gerechtigkeit sowie die offenen Grenzen innerhalb der Europäischen Union und die damit verbunden Vor- und Nachteile für den Zoll. Dazu passend werden Verstecke für Schmuggelware gezeigt und Exponate wie gefälschte Markenwaren und beschlagnahmte Waffen ausgestellt. Einige Zollbeamte haben wir auch in ihrer Freizeit beim Zusammentragen und Aufbereiten der Objekte mitgeholfen.
Im Obergeschoss: Die Ausstellung „Der Zoll früher“
Geschichtsträchtiger geht es im ersten Stock des Museums zu. Der Weg des Zolls in die Gegenwart wird anschaulich dargestellt, von den ersten Anfängen in römischer Zeit über die Gründung des deutschen Zollvereins und die Zeit der Teilung der Bundesrepublik bis hin zur heutigen Bundeszollverwaltung. Neben vielen Infotafeln und Exponaten aus allen Epochen sind auch historische Zolluniformen zu sehen.
So können sich Besucher davon überzeugen, dass die Arbeit des Zolls alles andere als langweilig und unnötig ist.
Hier geht es zur Website des deutschen Zollmuseums.