200.000 Jahre Geschichte im Archäologischen Museum Hamburg
Das Museum öffnete vor mehr als 100 Jahren seine Pforten. Anfangs als Historisches Museum für die Stadt bis zum Archäologischen Landesmuseum entwickelte sich das Archäologische Museum Hamburg zu einem der wichtigsten archäologischen Ausstellungsplätze im norddeutschen Raum. Hinsichtlich Führungen und Ausstellungen zählt es zu der interessantesten und aktivsten Pinakothek in Norddeutschland. Bis 2009 als Helms-Museum bekannt, beherbergt es auch eine stadtgeschichtliche Sammlung für Harburg. Hierbei liegt die Konzentration in der Ur- und Frühhistorie Norddeutschlands und die Vorstellung der Harburger Stadtgeschichte, die große und kleine Gäste in Form einer archäologischen Erlebniswelt genießen können.
Die Besucher lernen bei ihrer interaktiven Reise auf 1.300 qm Ausstellungsfläche durch das Erfassen von Gegenständen, woher die Menschheit stammt und wie sie sich bis in die heutige Zeit entwickelte. Die Funde werden im Gegensatz zu den klassischen Glasvitrinen im Archäologischen Museum Hamburg in diverse Themenbereiche eingeteilt. Die Exponate beinhalten Nahrung, Mobilität, Tod, Werkstoffe und Innovationen. Eine sehr kreative Darstellung erfolgt zum Bezug zu unserer heutigen Zeitspanne. Hier werden Reste von Nahrung unter anderem in modernen Kühlschränken deponiert. Im Obergeschoss sind neben den sechs Hauptthemen ein Nahverkehrsplan des Stadtstaates in einer Größe von 200 Quadratmeter aufgestellt. Dort werden an den einzelnen Haltestellen die Funden aus den einzelnen Stadtteilen in Vitrinen ausgestellt.
Ein Archäologisches Museum mit Bibliothek
Die Bibliothek des Archäologischen Museum Hamburg umfasst die größte wissenschaftliche Spezialbibliothek zur Altertumskunde im norddeutschen Raum. Hauptsächlich werden die Mitarbeiter im Hause mit Fachliteratur versorgt. Nach Anmeldung steht die Bibliothek auch den Besuchern offen. Im Bestand befinden sich die Themenbereiche Altertumswissenschaft, vorzugsweise die Vor- und Frühgeschichte mit Mittelpunkt der Region Hamburg sowie Deutschland und den europäischen Ländern, Volks- und Heimatkunde, die städtische und regionale Geschichte Harburgs, sowie Geographie und Geologie. Der komplette Bestand von über 50.000 Bänden und 250 aktuellen Fachzeitschriften wird fortlaufend digital erfasst und steht für die Onlinerecherche bereit.
Besonderer Schwerpunkt ist die Museumspädagogik
Durch vielfältige Kurse, Sonderprogrammen und aktiven Aktionen wird Jung und Alt interessantes aus der faszinierenden Welt der Archäologie vermittelt. Der pädagogische Bereich zeigt die Herstellung von Pfeilspitzen aus Feuerstein, die Herstellung von Schmuck aus Materialien der Steinzeit sowie das Backen von Brot ohne neuzeitliche Herde. Herausragende Exponate sind beispielsweise eine Kriegerbestattung, der eisenzeitliche Holsteiner Gürtel, Münzschätze von Asendorf und Luhdorf, die Kupferbarren von Wittenbergen sowie eine Schädelbestattung aus der Jungsteinzeit. Das Archäologische Museum Hamburg besitzt zwei Häuser für Ausstellungen. Das Haupthaus präsentiert ganzjährig wechselnde Sonderausstellungen, während sich am Harburger Rathausplatz die Dauerausstellung befindet.