Wer Hamburg besucht, kommt um das Museum für Hamburgische Geschichte nicht herum.
Hamburgs Vergangenheit wird hier für jeden zu einem Erlebnis. Der stadtgeschichtliche Rundgang nimmt Groß und Klein auf eine Zeitreise vom Mittelalter, mit der Ausstellung „Hamme, Burg und Hansestadt“ bis in die Neuzeit mit „Taktgeber Hafen. Hamburgs Stadtentwicklung im 20. Jahrhundert“.
Das Zentrum der Ausstellung bildet der Nachbau einer mittelalterlichen Kogge, die Eindrücke von der Zeit vermittelt, in der Klaus Störtebeker sein Unwesen trieb.
1878 wurde ein 600 Jahre alter Schädel entdeckt, der dem Piraten Klaus Störtebeker zugeschrieben wird. Einer Legende nach wurde er am 20. Oktober 1400 enthauptet. Sein Kopf und die Häupter seiner Gefährten nagelte man am Hafen auf Pfähle, um anderen Piraten ein abschreckendes Beispiel zu geben. Er ist eines der ältesten Objekte der Museumssammlung.
Von Exponaten zum Thema Schifffahrt, Darstellungen zur Geschichte des Hafens bis zu Zeugnissen der Auswanderung, werden gezeigt. Die bürgerliche Wohnkultur, mit der Mode durch die Jahrhunderte, Musik- und Theatergeschichte finden sich im Museum für Hamburgische Geschichte.
Zu den ergänzenden Darstellungen der Geschichte zählt die Abteilung „Juden in Hamburg“. In diesem Museum findet sich eine Beschreibung der 400jährigen Geschichte der Juden in der Stadt. Vom Ende des 16. Jahrhunderts bis in die Neuzeit wird die Historie der Juden mit Bildern, Schriftstücken, Kleidung, Bücher u. a. dargestellt. Die Judenverfolgung und -vernichtung während der NS-Herrschaft und das Leben nach 1945 werden thematisiert.
Eindrucksvoll präsentiert sich der Salomonische Tempel des ersten jüdischen Königs Salomo.
Leben durch die Jahrhunderte
Einladend wirkt die Spielzeugsammlung. Puppenstuben und Steinbaukästen, Zinnfiguren und militärisches Spielzeug zeugen von der Kindererziehung. Hier bieten sich Einblicke bis ins 20. Jh.
Aus der Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts lockt die Musik mit Bühnenbildern, Gemälden und Instrumenten. Die älteste Posaune der Welt, von 1587, lässt sich dort bestaunen.
Die Darstellung historischer Wohnräumer vermittelt einen Eindruck der Lebensweise des gehobenen Bürgertums. Verzierte Zimmerdecken und Wandpaneelen, sowie Wandbemalungen erzeugen eine einzigartige Atmosphäre. Kunstvolle Wandverzierungen zerstörter Gebäude verbaute man nach dem großen Brand im Museum. Man nahm mit, was zu retten ging.
Das Leben vom 17. Jh. an, beleuchtet eine separate Ausstellung, in der Kostüme und Accessoires vom Bürgertum des 18. und 19. Jahrhunderts gezeigt werden. Mode wird bis ins farbenfrohe 20. Jahrhundert dargestellt.
Anhand topografischer Modelle wird die hamburgische Stadtentwicklung gezeigt. Ebenso Waffen und Uniformen des Militärs durch verschiedene Jahrhunderte lassen sich bewundern. Schwerter, Gewehre und Pistolen, Hieb- und Stichwaffen, Rüstungen, Helme und Kanonen bringen den Betrachter in die Zeiten vom 17. bis 19. Jh.
Nicht nur Kinder finden Freude an Europas ältester Modelleisenbahn. Seit 1949 werden die 1200 m langen Gleise von den Modellzügen befahren. Dampflockmodelle, Dieselloks, Triebwagen und moderne Züge begeistern jeden Eisenbahnfreund.
Museumsfeste und Sonderausstellungen
Das Museum veranstaltet regelmäßig Museumsfeste und Sonderausstellungen. Mit dem Innenhofe gehört es zu den schönsten Veranstaltungsorten. Bis November präsentiert das Museum für Hamburgische Geschichte die Sonderausstellung „Alt-Hamburg Ecke Neustadt“. Mit Bildern werden die Stadtgeschichte und das Leben um 1900 dargestellt. Zeichnungen, Aquarelle, Pastelle und Künstlerdrucken eröffnen dem Betrachter Einblicke in die Zeit zwischen 1850 und 1913.